"Die sieben Weltwunder" im Kuppelsaal

Die Akademische Bläserphilharmonie Wien (ABW) unter Dirigent Andreas Simbeni war bei ihren zwei Winterkonzerten am 25. und 28. Jänner 2018 im Kuppelsaal der TU Wien zu hören. Solistin Natalia Schoina begeisterte das Publikum auf der Flöte, das Orchester brachte gekonnt und virtuos ein facettenreiches Programm zur Aufführung.

Das Konzert wurde mit den eingängigen, federleichen Melodien der "Grande Ouverture pour Musique Militaire" von Georg Wilhelm Rauchenecker eröffnet. Das Stück wurde 1867 geschaffen und erst kürzlich von Andreas Simbeni für die Besetzung eines modernen Blasorchesters bearbeitet. Eine besondere Freude war der Besuch von Alex Rauchenecker, einem Nachfahren des Komponisten, der eigens aus dem norddeutschen Stralsund angereist war und mit der ABW in Wien das Werk seines Ahnen erstmals im Konzertsaal erlebte.

Höhepunkt des Konzerts waren die viersätzigen "Short Stories von unterwegs" für Soloflöte, kleines Bläserensemble und Schlagwerk. Sie stellen ein sehr persönliches Andenken von Komponist Albin Zaininger an den 2012 verstorbenen Flötisten der Wiener Philharmoniker Günter Voglmayr dar. Als Solistin brillierte die international prämierte Natalia Schoina, die mit Piccolo, Querflöte und Altflöte abwechselnd nobel, raffiniert, nachdenklich und mysteriös über dem perkussiv-farbigen Variantenreichtum des Ensembles schwebte.

Mit "Traveler" von David Maslanka wurde das Publikum in die Pause geleitet. Das Stück ist als Metapher für den faszinierenden Lebensweg jedes Menschen gezeichnet und beschreibt ein reiches, dynamisches Leben, das ruhig und positiv endet, so wie auch das Ende des Lebens nicht traurig sein braucht.

"Die sieben Weltwunder" erklangen in der zweiten Konzerthälfte mit orientalischem Charme und geheimnisvoller exotischer Atmosphäre. Alex Poelman schildert in seiner ersten Symphonie ein musikalisches Portrait der sieben Weltwunder der Antike – prächtigen Denkmälern und großen Bauwerken der Menschheit, die alle bis auf eines zerstört wurden und verschwunden sind. Die Symphonie ist meisterhaft und farbenreich orchestriert und stellt nicht nur die große Macht der Herrscher der Antike dar, sondern auch den Glanz der schönsten Gebäude und Kunstwerke dieser Epoche.

Das nächste Konzert der ABW findet am Donnerstag, 24. Mai 2018 im Kuppelsaal der TU Wien statt, zu hören sind Werke von Artie Shaw, Eric Whitacre, Johan de Meij und anderen.

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